Category Archives: GUEST VOICES

Dezentrialisiert! Selbst-organisiert! Kommerzialisiert? / Kunst on- und offline

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Gastautorin: Marlene Ronstedt

Berlin in den frühen 90er Jahren glich einer temporären autonomen Zone, mit seinen besetzten Häusern war es ein Spielplatz für Anarchisten. Dieser Zustand weist einige Parallelen zum Open Internet auf, welches zur gleichen Zeit aufkam. Die Möglichkeiten die damals der Cyber-Space den frühen Geeks und Nerds bot, schienen unendlich zu sein. Weder die Überwachungsmechanismen der NSA noch Kommerzialisierung hatten bis dato die digitale Sphäre erreicht. Read More

Projizierender Raum

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Gast Autor: Benjamin T. Busch

I. Zentrum und Peripherie
Zentrum und Peripherie sind räumliche Konzepte welche nach Henri Lefebvre in drei distinktive aber zusammenhängende Kategorien eingeteilt werden können: physikalischer Raum, repräsentierter Raum und repräsentativer Raum (1). Im Anbetracht der Peripherie, oder dem Rand, als ein konstituierender Teil des Zentrums, ohne den das Zentrum nicht existieren könnte, wird dieser Text Lefebvre’s „Räumliche Triade“ im Bezug auf den Projektraum untersuchen.

Erstens, physikalische Räume, oder auch räumliche Praxis machen die materiellen Konditionen der Gesellschaft sichtbar. Räumliche Praxis ist Raum der wahrgenommen wird, der konstanter Interpretation und Transformation durch die Gesellschaft unterliegt. Zweitens, Repräsentationen des Raums sind formalisierte Konzeptionen, also Vorstellungen des Raums. Read More

RECOUP // Reflections accumulating before a performance (DE)

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Gastautorin: Bryndís Björnsdóttir

Was ist wenn ich dir, meiner (vorerst) mutmaßlichen Leserin, sage, dass es hoch im Norden eine Insel gibt auf der man momentan dafür kämpft, dass du dir barbusig warmes geothermales Wasser übergießen darfst, um dich dann anschließend inmitten eines öffentlichen Schwimmbades Lufttrocknen zu lassen, ganz genauso wie jemand mit schlaffen Männerbrüsten eben auch?

Ich könnte dich austricksen und dich glauben machen, dass ich hier eine universelle Forderung mache, wenn nicht mein Familienname das Land in dem ich geboren wurde verraten würde (dass bedeutet soviel wie dass du mich „Frau-die Tocher-ihres-Vaters“ nennen darfst), weswegen es sich hier doch eher um eine Provokation mit einem Hauch von Zynismus, so typisch für den kalten und dunklen Norden, handelt. Allerdings – wie mit so vielen ironischen Äußerungen – liegt auch hinter dieser ein Gefühl der Dringlichkeit: die Sehnsucht danach, dass Feminismus endlich einen strategischen Weg zu realen Veränderungen findet. Read More